Eigenerfahrung und therapeutische Qualifikation in Gestalttherapie und Gesprächstherapie

 

 
 

 

Gestalttherapie und Gesprächstherapie haben auffällige Gemeinsamkeiten: Die drei von Carl Rogers in der Gesprächs-therapie beschriebenen Haltungen Empathie (Mitgefühl), Akzeptanz und Kongruenz (Echtheit) sind auch für die Gestalttherapie unerlässlich.
Die Experimentierfreude, unerledigte Themen (Gestalten) in ihren verschiedenen Erscheinungsformen aufleben zu lassen, ist der Gestalttherapie eigen.
Beides wird in diesem Kurs eine besondere Rolle spielen. Vorkenntnisse sind hierfür nicht von Nöten.
 
 
Eigenerfahrung
 
In den alltäglichen, noch nicht mal großen Konflikten können wir unsere Muster erkennen: Wie reagiere ich auf Unfreundlichkeit oder Ablehnung? Wie auf den Postboten, der seine Pflicht nicht richtig ausübt? Warum kann ich an Weihnachten zu anstrengenden Verab-redungen nicht nein sagen?
 
Je mehr ich meine Muster im Alltag kenne, umso besser kann ich darauf Einfluss nehmen und sie verändern.
Was sich bewährt hat und für mich und andere förderlich ist, behalte ich natürlich bei.
Aber dort, wo meine Muster mir und anderen schaden, gilt es als erstes sie wahr- zunehmen, so wie sie nun mal sind.
Erst danach kann ein Prozess der Veränderung beginnen. Viele wissen, was sie gerne verändern möchte. Das Ziel haben sie vor Augen, aber an der Umsetzung scheitert es.
"Ich habe schon alles probiert" ist eine häufige Hürde. Wenn der Andere (Arbeitgeber, Partner, Freund,…) nicht so schwierig und kompliziert wäre, würde alles ganz leicht laufen.
Um diese (nur zum Teil effizienten) Lösungsmodelle zu erfahren, gibt es in diesem Kurs Übungen. Solche Übungen sind Experimente mit meiner Wirklichkeit und das in einem geschützten Rahmen eines Kurses.
 
 
therapeutische Qualifikation
 
In der Therapie ist der Therapeut ein Teil des Experiments, zu dem der Patient ermutigt wird. Als Therapeut bringe ich meine Wahrnehmung ein, meine Beobachtung, meine Gefühle.
In dem Schutzraum Therapie kann mit neuen Verhaltensweisen experimentiert werden, angeregt vom Therapeuten, gewagt vom Klienten.
Aber auch der Therapeut wagt, seine intuitive Wahrnehmung, seine ehrliche Wahrnehmung dem Klienten mitzuteilen.
In einer solchen Arbeit ist der Therapeut bzw. der Berater umso freier, je besser er seine eigenen Muster kennt.
 
 
Mensch sein und Therapeut sein
 
Die Trennlinie wird von uns nicht scharf gezogen. Der erwachsene reife Mensch hat therapeutische Qualifikationen. Und der erwachsene reife Therapeut hat menschliche Qualifikationen.
In der humanistischen Psychotherapie ist die therapeutische Qualität eine
menschliche und umgekehrt. Ein Freund kann genauso einfühlend zuhören wie ein Therapeut oder in der schlechteren Variante innerlich abgekehrt nur scheinbar zuhören. Nur der wirkliche Kontakt ist heilsam.
 
Deswegen ist dieser Kurs sowohl für den Alltagsgebrauch konzipiert wie auch für Therapeuten – auch unabhängig davon, ob Sie nur körperliche Therapie oder nur Psychotherapie betreiben.
 
 
Aspekte dieses Kurses
 
■ Übungen zur Eigen- und Fremdwahr-nehmung
■ supervidierte reale Gesprächssituationen unter den Teilnehmern aus dem Kurs
■ Erfahren der Rolle als Klient
■ Erfahren der Rolle als Therapeut/Berater
■ Ansprechen gruppendynamischer Prozesse
 
 

 
 
Assoziationen
 
Innere Kreis mit dem hellen Stern in der Mitte: Meine Person besteht aus vielen Einzelteilen, die sich zu einem Ich zusammensetzen -
harmonisch oder unharmonisch, lebendig oder erstarrt.
Umfeld des Kreises:
Zusätzlich stehe ich in einem vielfältigem Gefüge von Beziehungen. Manche überschreiten meine Grenze, an anderer Stelle habe ich mich geöffnet – Ich werde erfüllt oder bleibe erschöpft zurück.
 
 
Für Menschen mit psychiatrischen Vorerkrankungen
 
kann dieser Kurs förderlich oder nachteilig für die individuelle Situation sein. Das möchten wir gerne gemeinsam mit Ihnen vor Kursbeginn abklären.
Allgemein gilt: Alle Teilnehmer nehmen eigenverantwortlich an diesem Kurs teil. Jeder ist angehalten seine eigenen notwendigen Grenzen zu wahren.
 
 
Zitat von Fritz Perls
 
"Menschen, die zuhören kämpfen nicht,
und Menschen, die kämpfen, hören nicht zu."
 
 
Modalitäten 
 
Die Zahlung ist bis spätestens zwei Wochen vor Kursbeginn zu tätigen und gilt als Anmeldung. Der Eingang der Zahlung entscheidet bei begrenzter Platzzahl über die Teilnahme.
Sollte der Kurs voll sein oder nicht zustande kommen, wird die schon gezahlte Kursgebühr komplett zurückerstattet. Ein weiterer Anspruch an die Schule besteht nicht.
 
 
Dozenten       
           
Hp Hajo Oldenbruch
 

 
 
Optional kommt je nach Kursgröße noch eine  weitere Dozentin (Frau Wilma Fassmann) hinzu.